Stress macht dick? Nicht unbedingt.

Übergewichtig durch Stress. Ein Bild von einer Pappschale mit Erdbeeren, daneben ein Maßband.Klingt gemein – und ist es auch: Als wäre Stress allein nicht schon schlimm genug, schlägt er sich ganz offenbar auch noch auf die Figur. Denn unter erhöhtem Stress stößt der Körper vermehrt Glukokortikoide (Stresshormone) aus, die an der Bildung von Übergewicht mitbeteiligt sind: Sie schüren die Lust auf Zucker und Fett und fördern die Fettspeicherung. Ja, mehr noch: Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die bei chronischer Anspannung vermehrt ausgeschütteten Hormone nicht nur zu einer erhöhten Energieaufnahme führen, sondern auch den Stoffwechsel so beeinflussen, dass insbesondere die Zunahme des Bauchfettgewebes gefördert wird.

Soweit die schlechten Neuigkeiten. Doch es gibt auch gute: Denn mit den richtigen Tipps und Tricks lässt sich die Figurfalle Stress umgehen. Hier die drei wichtigsten davon:

Fixe Essenszeiten statt fixer Stress

Wer aus Zeitmangel Mahlzeiten auslässt, isst danach viel mehr als nötig – weil es durch den stark schwankenden Blutzuckerspiegel zu wahren Heißhungerattacken kommt. Außerdem brauchen Körper und Gehirn konstant Energie, um optimal zu funktionieren. Deshalb: mindestens ein bis zwei feste Mahlzeiten pro Tag einplanen. Für das Mittagessen empfiehlt sich eine Kombination aus komplexen Kohlenhydraten und Eiweiß, wie beispielsweise Gemüse mit Geflügel, Fisch, Kartoffeln, Reis oder Pasta. Ergänzend dazu: ein leichter Snack wie ein Joghurt, oder Rohkost mit Topfen.

Konzentration aufs Essen

Im Multimedia-Zeitalter haben die meisten Menschen verlernt, sich auf eine einzige Sache zu konzentrieren. So werden auch während des Essens Arbeitsunterlagen studiert, Facebook-Seiten überflogen oder bereits die nächsten Meetings besprochen. Dabei sollte man sich gerade fürs Essen Zeit nehmen und sich darauf konzentrieren – nur so kann man es richtig genießen und sich entspannen. Außerdem kann auch das Verdauungssystem nur dann optimal arbeiten, wenn in entspannter Atmosphäre und regelmäßig gegessen wird. Daher: Weg vom Schreibtisch und den aktuellen „Baustellen“, Handy abschalten oder zumindest lautlos stellen, Türe schließen und vor allem: im Sitzen essen.

 Ablenkungen wie Lesen, Computer oder Jobgespräche vermeiden. Und last but not least: gründlich kauen. Denn das hilft, rechtzeitig zu spüren, wann man satt ist.

Stresshormone loswerden

Stresshormone wie Adrenalin oder Cortisol hatten ursprünglich eine sehr sinnvolle Aufgabe: Sie sollten uns genug Energie für den Kampf oder die Flucht liefern. Heute, wo wir – dem Himmel sei Dank – ein relativ sicheres Leben führen, können wir überschüssige Stresshormone durch genügend Bewegung aus der Blutbahn kicken. Eine Studie ergab, dass beispielsweise Büroangestellte meist weniger als 800 Meter pro Tag zurücklegen. Doch schon ein Spaziergang in der Mittagspause hilft dagegen. Und wieso nicht mal das Fahrrad statt dem Auto für den Weg zum Arbeitsplatz wählen? Immer mehr Unternehmen bieten außerdem Gesundheitsprogramme für ihre MitarbeiterInnen an. Und wem das alles immer noch zu viel Aufwand bedeutet: Auch der gute alte Tipp, statt des Aufzugs lieber die Stiegen zu nehmen, ist immer noch Gold wert, sofern man es regelmäßig macht.