Was ist Saccharin E954? Ein Überblick zu Wirkung, Sicherheit & aktuellen Erkenntnissen

Der Süßstoff Saccharin E945 wurde bereits 1879 entdeckt und ist damit der älteste synthetische Süßstoff auf dem Markt. Außerdem zählt es zu den Süßungsmitteln mit der höchsten Süßkraft. Saccharin ist auch bekannt unter der Bezeichnung E954.1

  1. https://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/954-saccharin/

Eigenschaften vom Süßstoff Saccharin

Saccharin, besser bekannt als E954, ist das älteste synthetisch hergestellte Süßungsmittel – erstmals 1879 entdeckt – und bis heute in einer Vielzahl von Lebens-, Genuss- und Pflegeprodukten vertreten. Seine enorme Süßkraft, kombiniert mit nahezu kalorienfreier Wirkung, macht es seit über einem Jahrhundert zu einer beliebten Zuckeralternative. Doch wie steht es aktuell um Sicherheit, Wirkungen auf Stoffwechsel und Ernährung? Wir beantworten diese Fragen auf Basis neuester Erkenntnisse.

Eigenschaften und Einsatzbereiche

Saccharin erscheint als kristallines, farb- und geruchloses Pulver und ist 300–500-mal süßer als Zucker. In hohen Konzentrationen kann es einen bitteren oder metallischen Nachgeschmack erzeugen. Es ist hitzestabil, reagiert selten chemisch mit anderen Zutaten und lässt sich gut lagern. Deshalb findet man es in Softdrinks, Light-Getränken, Süßwaren, Zahnpasta, Kaugummis und sogar Medikamenten.

Sicherheit laut EFSA & internationale Bewertung

2019 waren tierexperimentelle Hinweise auf Blasenkrebs bei Ratten Auslöser für Kontroversen. Inzwischen gilt jedoch eindeutig: Dieser Mechanismus ist beim Menschen nicht relevant, weshalb Saccharin im Jahr 2000 aus Warnlisten der FDA gestrichen wurde und seither als unbedenklich gilt 2

Die EFSA hat 2024 eine umfassende Neubewertung durchgeführt und den ADI (Acceptable Daily Intake) von ursprünglich 5 mg/kg Körpergewicht auf 9 mg/kg Körpergewicht erhöht. Das basiert auf dem Remsen‑Fahlberg‑Herstellungsverfahren, das impuritätsarm ist und keine genotoxischen Bedenken aufweist 3.

  1. https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/9044
  2. https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/9044
Dieser Beitrag erklärt, was der Süßstoff Saccharin E954 ist. Auf dem Beitragsbild sieht man ein Frühstücksei, Marmelade, eine Semmel, ein mit Salat, Schinken, Tomaten und Ei belegtes Brot sowie Kiwi- und Orangenscheiben.
Saccharin - Eine gesunde Alternative zu herkömmlichem Zucker.

Metabolische Effekte & Darmflora: Aktueller Forschungsstand

Aktuelle Studien zeigen: Eine kurzzeitige Einnahme bei gesunden Menschen und Mäusen unterhalb der ADI führt nicht zu Mikrobenveränderungen oder Glukosestörungen 3. Die komplexe Studienlage macht deutlich, dass individuelle Unterschiede im Mikrobiom und langere Einsatzdauer wichtige Faktoren sind.

  1. https://microbiomejournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40168-020-00976-w

Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile:

  • Kalorienfrei und damit ideal für Diabetiker:innen oder kalorienbewusste Ernährung.
  • Kariesprävention im Gegensatz zu Zucker.
  • Hitzestabil und lagersicher – perfekt für Lebensmittelindustrie.

Mögliche Nachteile:

  • Kann bei hohen Dosen metallisch schmecken.
  • Potenzielle Beeinträchtigung der Mikrobiota und Glukoseintoleranz bei anfälligen Personen.
  • Langfristige metabolische Effekte sind noch unklar.

Fazit & Handlungsempfehlung

Saccharin (E954) bleibt eine der ältesten und zugleich robustesten künstlichen Süßstoffoptionen. Die jüngste EFSA-Neubewertung betont seine Sicherheit und erhöht den täglichen Grenzwert. Dennoch sollten Konsument:innen wachsam bleiben – besonders bei langfristigem und hohem Konsum. Menschen mit Diabetes oder metabolischen Risiken profitieren zwar von der kalorienfreien Süße, sollten aber mögliche Effekte auf Darmflora und Stoffwechsel mitbedenken.