Saccharin, besser bekannt als E954, ist das älteste synthetisch hergestellte Süßungsmittel – erstmals 1879 entdeckt – und bis heute in einer Vielzahl von Lebens-, Genuss- und Pflegeprodukten vertreten. Seine enorme Süßkraft, kombiniert mit nahezu kalorienfreier Wirkung, macht es seit über einem Jahrhundert zu einer beliebten Zuckeralternative. Doch wie steht es aktuell um Sicherheit, Wirkungen auf Stoffwechsel und Ernährung? Wir beantworten diese Fragen auf Basis neuester Erkenntnisse.
Eigenschaften und Einsatzbereiche
Saccharin erscheint als kristallines, farb- und geruchloses Pulver und ist 300–500-mal süßer als Zucker. In hohen Konzentrationen kann es einen bitteren oder metallischen Nachgeschmack erzeugen. Es ist hitzestabil, reagiert selten chemisch mit anderen Zutaten und lässt sich gut lagern. Deshalb findet man es in Softdrinks, Light-Getränken, Süßwaren, Zahnpasta, Kaugummis und sogar Medikamenten.
Sicherheit laut EFSA & internationale Bewertung
2019 waren tierexperimentelle Hinweise auf Blasenkrebs bei Ratten Auslöser für Kontroversen. Inzwischen gilt jedoch eindeutig: Dieser Mechanismus ist beim Menschen nicht relevant, weshalb Saccharin im Jahr 2000 aus Warnlisten der FDA gestrichen wurde und seither als unbedenklich gilt
Die EFSA hat 2024 eine umfassende Neubewertung durchgeführt und den ADI (Acceptable Daily Intake) von ursprünglich 5 mg/kg Körpergewicht auf 9 mg/kg Körpergewicht erhöht. Das basiert auf dem Remsen‑Fahlberg‑Herstellungsverfahren, das impuritätsarm ist und keine genotoxischen Bedenken aufweist .