Was ist Aspartam?

Aspartam ist ein synthetischer, kalorienarmer Süßstoff, der in vielen zuckerfreien Lebensmitteln und Getränken als Süßstoff verwendet wird. Es ist etwa 200-mal süßer als Zucker und enthält keine Kalorien. Neben Saccharin und Acesulfam-K ist es das am häufigsten genutzte Süßungsmittel in Getränken, süßen Lebensmitteln, Kaugummis oder Milchprodukten. In der EU ist Aspartam seit 1994 unter der E-Nummer 951 zur Verwendung zugelassen und wird regelmäßig auf seine Sicherheit und Unbedenklichkeit kontrolliert. Neben dem Namen Aspartam ist das Süßungsmittel auch unter den Namen NutraSweet, Amino-Sweet, Equal oder Canderel bekannt.

Aspartam Steckbrief:

  • 200-mal süßer als Zucker
  • Kalorienfrei
  • Verursacht keine Karies
  • 1965 zufällig entdeckt
  • Bekannt als NutraSweet, AminoSweet, Equal oder Canderel
  • Verwendet in Light-Getränken



Herstellung von Aspartam

Auch wenn die Inhaltsstoffe des Süßungsmittels in der Natur vorkommen, wird der Süßstoff selbst aus einer Mischung aus Fermentation und synthetischen Prozessen gewonnen:

Gewinnung der Ausgangsstoffe durch Fermentation

Zuerst müssen die zwei Aminosäuren Asparagin und Phenylalanin erzeugt werden. Dazu werden Bakterien gezüchtet, die genau diese Säuren produzieren. Die ersten Tage verbringen sie in Reagenzgläsern, bis sie sich ausreichend vermehrt haben. Gibt es genügend Bakterien, werden sie in neue Behälter umgesiedelt, die ideale Lebensbedingungen vorweisen: warmes Wasser, kohlenhydrathaltige Nahrung wie Saccharose und Glucose und weitere Kohlenstoff-Quellen wie Essigsäure oder Alkohole.

Wenn der Wachstumsprozess dieser Phase beendet ist, werden die Bakterien abgepumpt und der die eigentliche Fermentation beginnt. In einem ähnlichen Umfeld wie zuvor können die Bakterien die gewünschten Säuren unter perfekt kontrollierten Bedingungen produzieren. Nach der Fermentation werden die Säuren in Zentrifugen getrennt und getrocknet.

Synthese zum Zuckerersatzstoff

Es gibt verschiedene Methoden, mit welchen sich aus den gewonnenen Säuren Aspartam synthetisieren lässt. In einer davon werden das Phenylalanin und das Asparagin zuerst durch eine Reaktion mit Methanol leicht modifiziert. Als nächstes werden sie in einen Rührkessel gepumpt, wo sie die ersten 24 Stunden bei Raumtemperatur vermengt werden – dann weitere 24 Stunden bei erhöhter Temperatur und schließlich wird das Gemisch auf unter 0°C abgekühlt, damit die Kristallisation einsetzt. Im letzten Schritt reagieren die Kristalle in großen Behältern mit Essigsäure, und Stickstoff für weitere 12 Stunden.

Zum Schluss bleibt ein fester Rest, welcher gereinigt und wieder kristallisiert, gefiltert und getrocknet wird – und das daraus erhaltene Pulver ist Aspartam in seiner reinsten Form.


Die Geschichte von Aspartam


Nachdem Aspartam 1965 durch Zufall entdeckt wurde, waren die ersten Zulassungen als Süßstoff als Zuckeralternative bei den Lebensmittelbehörden schwierig. Dennoch konnten gründliche Studien alle anfänglichen Zweifel der Verträglichkeit widerlegen und das Süßungsmittel wird in der EU seit 1994 unter einheitlicher Regelung der europäischen Rechtsvorschriften als Lebensmittelzusatz verwendet.

Wenn ihr mehr über den Werdegang des Süßstoffes erfahren wollt, dann könnt ihr hier die gesamte Geschichte von Aspartam nachlesen.

aspartam infografik zucker

Worin ist Aspartam enthalten?

Durch die rechtliche Regulierung wird der Zuckerersatzstoff nur in bestimmten Produkten verarbeitet. Dazu zählen besonders:

  • Süßgetränke und Limonaden
  • Desserts und Nachspeisen
  • Brotaufstriche, Marmeladen und Konfitüren
  • Milchprodukte
  • gesüßte Obst- und Gemüsekonserven
  • Kaugummis
  • Produkte zur Mundhygiene wie Zahnpasten oder Mundwasser
  • Tafelsüße für Tees und Kaffees

 

Da Aspartam nicht hitzebeständig ist, sollte es nicht zum Kochen oder Backen verwendet werden.