Süßstoffe: Fluch oder Segen?

Eine Tasse Kaffe auf einem orangen Tisch. Daneben liegt ein Löffel und einige Süßstofftabletten. Unter diesem Titel fand im Juni 2014 ein Seminar unter dem Patronat der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) statt. Getroffen haben sich Fachleute aus verschiedensten Bereichen, von Wissenschaftlern bis Journalisten, um sich über den neusten Stand der Erkenntnisse auszutauschen. Die große Frage war: Hilft das ausweichen auf Süßstoffe beim Abnehmen?

Prof. Jürgen König von der Universität Wien – seines Zeichens Mitglied des EFSA Panels, das unter anderem die Sicherheit von Süßstoffen beurteilt – machte in seinem Vortrag deutlich, weshalb die EFSA im vergangenen Herbst keinen Grund dazu hatte, die Sicherheitsbestimmungen im Hinblick auf Aspartam anzupassen. Dies, obwohl bei anderen Klassen (zB. Lebensmittelfarbstoffe) die empfohlenen Tageswerte deutlich nach unten gesetzt wurden. Die vermeintlichen Probleme, mit welchen Aspartam immer wieder in Verbindung gebracht wird, widerlegte König sauber mit Studien.

Frau Dr. Isabelle Aeberli von der ETH Zürich widmete ihr Referat anschließend dem Thema und der Frage, ob Süßstoffe einen Beitrag zur Gewichtsabnahme leisten können.

Immer stärker verdichten sich die Hinweise, dass Süßstoffe sehr wohl einen Beitrag zum Abnehmen leisten können. In einer jüngst publizierten Studie wurde genau dies gezielt untersucht. In der Studie zeigte sich, dass die Gruppe, die andere Getränke durch Süßstoff gesüßte ersetzte, sogar mehr abnehmen konnte als jene Gruppe, die nur noch Wasser trank. Sicher wäre es falsch nun zu behaupten, dass man nur mit Süßstoffen abnimmt.

Es braucht mehr dazu, nämlich eine Anpassung der Ernährung und körperliche Bewegung. In diesem Kontext können Süßstoffe jedoch sehr wohl einen wichtigen Beitrag leisten.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Podiumsdiskussion, an der sich auch Vertreter des Konsumentenforums sowie der Schweizerischen Adipositas-Stiftung beteiligten. Die Diskussion drehte sich vor allem darum, wie man bei der Bevölkerung mehr Freude an einer gesunden Ernährung und mehr Bewegung auslösen könnte. Eine Lösung scheint jedoch diesbezüglich immer noch nicht in Griffnähe zu sein.