Eine brandneue Studie, die vom Französischen Medizinforschungsinsitut INSERM durchgeführt und im US-Fachmagazin “Journal of Clinical Nutrition” veröffentlicht wurde, schlägt derzeit medial hohe Wellen. Darin wurde der Zusammenhang zwischen dem Konsum von zucker- oder süßstoffhältigen Getränken und dem Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, untersucht. Die beiden französischen Forscher hatten dafür seit 1993 die Daten von 66.188 Frauen ausgewertet, die zwischen 1925 und 1950 geboren wurden. Abschließend kamen sie zum Ergebnis, dass das Diabetes-Risiko bei KonsumentInnen von gezuckerten und künstlich gesüßten Softdrinks eindeutig höher ist als bei Frauen, die ungesüßte Fruchtsäfte trinken.
Stellungnahme der ISA zur neuen Studie
Nun hat die International Sweeteners Association (ISA) die neue Studie genauer unter die Lupe genommen und eine Stellungnahme dazu abgegeben: Wie jede Studie zum Thema Diabetes verdiene auch diese volle Aufmerksamkeit; allerdings müsse man dennoch mit Vorsicht an sie herangehen. Grund dafür ist laut Meinung der Experten die Tatsache, dass kein kausaler Zusammenhang zwischen der Konsumation von Light-Softdrinks und dem Risiko für Diabetes Typ 2 gegeben ist; und das schon deshalb, weil die beiden Autoren der Studie ihre Analyse ausschießlich auf Getränke beschränkten und andere Nahrungsmittel oder Einflußfaktoren vernachlässigt hätten. Es sei bekannt, dass die Entstehung von Diabetes Typ 2 von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, wie beispielsweise dem generellen Life Style, dem Körpergewicht, körperlicher Inaktivität, dem Alter oder der Familiengeschichte. Ebenso bekannt wäre, dass der primäre Risikofaktor für Diabetes nach wie vor ein Ungleichgewicht zwischen Energieaufnahme und –verbrauch ist – und dass gerade kalorienarme, süßstoffhältige Drinks dabei helfen könnten, dieses Ungleichgewicht zu vermeiden.